Viele Bündner Barockkirchen stehen an bevorzugten Punkten der Landschaft und bilden zusammen mit den benachbarten Bauten auch heute noch eindrückliche Ensembles. Die meisten von ihnen sind äusserlich eher zurückhaltend verziert, verfügen aber im Innern über eine reiche Ausstattung und bergen kostbare Schätze. Im Barockzeitalter sind in Graubünden gegen hundert Kirchen neu erbaut oder im Sinne des Zeitstils stark erneuert worden. Von diesen werden etwa ein Drittel ausgewählt, sei es, weil sie im Sinne eines Gesamtkunstwerks einen besonderen Rang einnehmen, sei es, weil sie besondere Schätze der Malerei, der Stuckatur oder Skulptur aufweisen.
Über die Bündner Barockkunst ist in den Jahrzehnten seit Erwin Poeschels Forschungen, also seit mehr als einem halben Jahrhundert, nur wenig publiziert worden. Dies im Gegensatz zur Gotik und zur Kunst der letzten zweihundert Jahre. Das Buch schliesst eine Lücke innerhalb der Publikationen zur Kunstgeschichte des Kantons. Die Texte geben die manchmal sehr komplexe Baugeschichte in abgekürzter Form wieder und gehen je nach dem Charakter der Bauten vor allem auf Aspekte der künstlerischen Gestaltung, der kunstgeschichtlichen Zusammenhänge oder der Liturgie ein. Die Karte Graubündens und die Register tragen dazu bei, dass das Buch auch als Kunstführer benützt werden kann.