"Mein Leben ist mein Kapital, das Kapital meiner Imagination", sagte Susan Sontag einmal. Ihre Tagebücher sind Spiegel dieses Selbstverständnisses, das bei ihr auch immer an die Politik geknüpft war. Zentral sind ihr Aufenthalt in Hanoi und ihr Engagement in den USA gegen den Vietnamkrieg, ihre Begegnung mit Mary McCarthy und Reisen nach China, Marokko und Israel. In den Jahren 1964 bis 1980, die geprägt sind von ihrer Auseinandersetzung mit der Kunst von John Cage, Marcel Duchamp, Jasper John und vor allem Joseph Brodsky, entstehen auch Sontags bedeutendste Bücher. In diesen Tagebüchern legt eine der außergewöhnlichsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts das intime Zeugnis ihrer Reifejahre ab.
Die Übersetzung wurde von der Brougier-Seisser-Cleve-Werhahn-Stiftung gefördert: www.bscw-stiftung.de.
"Für die Entscheidung von David Rieff, die Tagebücher seiner Mutter zu veröffentlichen spricht, dass die Notizen Susan Sontag noch einmal als das zeigen, was sie vor allem war: einer der brilliantesten Köpfe ihrer Zeit." Claudia Voigt, DER SPIEGEL, 41/2003
"Es gibt bedeutende, belanglose und interessante Tagebücher; die von Susan Sontag gehören zur dritten Kategorie." Ina Hartwig, Süddeutsche Zeitung, 08.10.13
"Der Band führt genau in die aufregenden Jahre, in denen Susan Sontag zu Susan Sontag wurde." Susanne Mayer, Die Zeit, 26.09.13
"'Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke' in Kathrin Razums intelligenter Übersetzung auf Deutsch herausgekommen, umfassen die Jahre 1964 bis 1980. Es ist die Zeit in der Sontag einige ihrer wichtigsten Essays schreibt und zur intellektuellen Ikone aufsteigt." Andrea Köhler, 05.10.13
"1964 bis 1980 ist die Zeit, in der Susan Sontag zu Susan Sontag wird, es geht um den Moment, in dem aus der Frau ein Mythos wird. ... 'Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke' kann man lesen als Protokoll des Erwachsenwerdens einer Intellektuellen. ... Der erste Band der Aufzeichnungen war das Protokoll des Entstehens eines fühlenden Intellekts, mit dem zweiten ist er angekommen bei sich, im Dunklen wie im Hellen." Mara Delius, Die Welt, 05.10.13
"Ihre Tagebücher sind auch deshalb so lesenswert, weil Sontag, die als Essayistin und Feministin im späten 20. Jahrhundert weltweit gefeiert wurde, hier als eine Frau sichtbar wird, die das Denken aus existentiellen Gründen betrieb. ... 'Mit 13 habe ich eine Regel für mich aufgestellt: keine Träumereien.'" Claudia Voigt, Der Spiegel, 41/2013
"Es ändert nichts an der Freude, Einblicke zu bekommen in die geistige und seelische Werkstatt einer der einflussreichsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts." Süddeutsche Zeitung, 08.10.13
"Susan Sontag war da am besten, wo sie darauf verzichtete, "ich" zu sagen. Da rannte sie mit ihrem randvollen, geheimnisvollen "Supereimer" herum und schöpfte aus dem Vollen." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 6.10.13
"Das poetisch-persönliche Programm einer Zweiflerin, die zugleich eine der größten Romanautorinnen, Essayistinnen und Philosophinnen unsere Zeit gewesen ist." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung Online, 05.10.13
"Eine der faszinierendsten und glamourösesten amerikanischen Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.13