Die Geschichte der Freiherren von Strättligen als Besitzer von Schloss und Herrschaft Spiez steht beispielhaft für die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Umwälzungen, mit denen zahlreiche Adelsgeschlechter im Raum Thunersee und Berner Oberland im 13. und 14. Jahrhundert konfrontiert waren. Zugleich lassen die repräsentative Ausgestaltung ihres Herrschaftssitzes und die Darstellung eines ihrer Angehörigen in der Manesse-Liederhandschrift die reiche Kultur erkennen, welche an den Höfen gepflegt wurde und vom Selbstverständnis des hiesigen Adels zeugt.
Das Buch widmet sich den Strategien des Freiherrngeschlechts zur Anpassung an veränderte Bedingungen und fragt nach den vielfältigen Facetten adeliger Kultur im Berner Raum. Dabei liegt ein Akzent auf denjenigen Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Szene in der Manesse-Handschrift aus sozial- und kunstgeschichtlicher sowie literatur- und musikwissenschaftlicher Perspektive stellen.