Wie viel Gefühl verträgt eine Gesellschaft, die nach Gerechtigkeit strebt? Nicht viel, könnte man meinen und auf die Gefahren politischer Instrumentalisierung von Ängsten und Ressentiments verweisen. Emotionen, so eine verbreitete Ansicht, setzen das Denken außer Kraft und sollten deshalb keine Rolle spielen. Martha C. Nussbaum hingegen behauptet: um der Gerechtigkeit politisch zur Geltung zu verhelfen, bedarf es nicht nur eines klaren Verstandes, sondern auch einer positiv-emotionalen Bindung der Bürgerinnen und Bürger an die gemeinsame Sache. Manche sprechen von Hingabe, Nussbaum nennt es Liebe. Sie zeigt, welche Ausdrucksformen diese und verwandte politische Emotionen annehmen können und wie sie sich kultivieren lassen.
»N. gibt wichtige Anregungen für den toleranten Umgang mit anderen Religionen für Gesellschaftsformen des politischen Liberalismus und präzisiert damit ihre Gerechtigkeitstheorie.«