An einem frühen Oktobermorgen des Jahres 1953 wird Detective Sergeant Emmanuel Cooper ins Gebirge geschickt, um einen Todesfall zu untersuchen. Detective Constable Shabalala begleitet ihn als Übersetzer und Fährtenleser.
Wie aufgebahrt liegt Amahle, 17-jährige Tochter eines Zulu-Chiefs, an einem Hang der Drakensberge. Jemand hat Wildblumen über das Mädchen gestreut und ihre Leiche mindestens eine Nacht lang vor Raubtieren beschützt. Doch weder die trauernden Zulus am Fundort noch irgendwer von den weißen Farmern im Tal ist willens, den Ermittlern Hinweise auf den Hintergrund der Tat zu liefern.
Dabei zieht sich mehr als eine soziale Kluft durch die Bevölkerung der Berglandschaft. Eine jahrhundertelange Feindschaft trennt die niederländischstämmigen Afrikaaner von den vermögenderen britischstämmigen Siedlern, die die >Buren< verachten. Auch die ansässigen Zulu-Clans belauern einander voller Argwohn. Und zwischen Schwarz und Weiß verläuft die praktisch unüberbrückbare Trennlinie der Segregation.
Cooper und Shabalala treffen durchweg auf Dünkel, Misstrauen und hartnäckiges Mauern. Eine mächtige Sippe macht ihren politischen Einfluss geltend und versucht die Ermittler kaltzustellen. Jedermann scheint hier Geheimnisse - und Dreck am Stecken - zu haben. Das kollektive Schweigen ist umso rätselhafter, da Amahle scheinbar überall beliebt und geachtet war. Aber sie muss in etwas verstrickt gewesen sein, das die verfeindeten Parteien allesamt deckeln möchten. Hat das Mädchen womöglich ein Doppelleben geführt?
Emmanuel Cooper ist kein Freund diplomatischen Lavierens und Verschleierns, er will den Fall aufklären. Doch je tiefer er bohrt, desto grimmiger wird das Schweigen, das ihm entgegenschlägt. Bis jemand erneut zu Gewalt greift ...
»Tal des Schweigens« wurde für den Edgar Award nominiert und stand 2013 auf der Top Ten von Publishers' Weekly, auf der Shortlist für den Anthony Award sowie für den Ned Kelly Award.