»Eine Nacht im März, irgendwo in Deutschland.« So beginnt Katja Behrens Roman von einem Feld. Erzählt wird vom Oberfeld in Darmstadt, im Osten der Stadt innerhalb der Stadtgrenzen gelegen. Das Feld ist im Laufe der Geschichte täglicher Arbeitsort der frondienstleistenden Bauern auf den Äckern, geplagt von Hungersnöten und der Pest, Zuflucht für vermeintliche Hexen, die sich in den Wäldern des Feldes verstecken, um ihrem Schicksal auf dem Scheiterhaufen zu entgehen, Rastplatz und Weg singender Söldnerheere während des Dreißigjährigen Kriegs, vorübergehendes Zuhause zweier Zirkusbären des Raubtierdompteurs Kid O'Hara, Entstehungsort der Villa Flotow, beliebter Versammlungsort nationalsozialistischer Jugendorganisationen, Zufluchtsort für die Bewohner nach der Brandnacht von 1944. Und heute: u. a. Naherholungsgebiet für Jogger, Fahrradfahrer, Spaziergänger. Mit diesen Ereignissen geht die Natur kontinuierlich ihren gewohnten Kreislauf der Begattung, der Geburt, des Lebens: zwei Weinbergschnecken treffen sich zum Liebestanz, eine Igelmutter schützt ihre Jungen vor den drohenden Schritten der Menschen, ein Krähenpaar auf Nahrungssuche. All diese unterschiedlichen Geschichten erzählt Katja Behrens.