"Die Wege nach Sion trauern" wurde von dem Kartäusermönch Hugo de Balma vermutlich in den Jahren 1250 bis 1272 verfasst und beschreibt den dreifachen Weg zur Gotteserkenntnis der mystischen Theologie: den Weg der Reinigung, der Erleuchtung und der Vereinigung. Der Gedanke dieses Quellentextes der christlichen Spiritualität, dass jeder Mensch, ganz gleich welchen Bildungsstandes, Gott erkennen kann, war zur damaligen Zeit äußerst provokativ. Nach Hugo de Balma ist Bildung für eine Gottsuche sogar hinderlich.
Die Gedanken des Kartäusermönchs bildeten die Grundlage für spätere Mystiker, wie Meister Eckhart, Teresa von Ávila oder Johannes vom Kreuz.