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Essad Bey, neben Kurban Said Pseudonym von Lew Nussimbaum (geb. 1905 in Kiew, Ukraine, oder Baku, Aserbaidschan, gest. 1942 in Positano, Italien) entstammte einer jüdischen Familien mit Wurzeln in Georgien und Weißrussland. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Baku, der Hauptstadt des ersten Ölbooms, bis er 1918 14-jährig gemeinsam mit seinem Vater über Persien, zurück über Baku nach Georgien und die Türkei geflohen ist, um in den 1920er-Jahren in Berlin zu stranden. Dort begann er unter verschiedenen Pseudonymen seine sprunghafte schriftstellerische Karriere, mindestens 16 Bücher entstammen seiner Feder, darunter Biographien von Lenin, Reza Schah und dem letzten Zaren Nikolaus II. Spätestens 1922 konvertierte er zum Islam und nannte sich fortan hauptsächlich Essad Bey. Den Weltbesteller Ali und Nino veröffentlichte er unter dem Pseudonym Kurban Said. Nach Stationen in Wien, New York und Hollywood starb er, auf der Flucht vor den Nazis, südlich von Neapel. Noch von seinem Sterbebett aus ersuchte er die italienischen Behörden, eine Biographie Benito Mussolinis schreiben zu dürfen. Sein abenteuerliches Leben und die Fährten, die er mit seinen wechselnden Identitäten gelegt hat, erschloss zuletzt Tom Reiss in "Der Orientalist" (dt. Ausgabe 2008).
Sebastian Januszewski ist Mitarbeiter am Literaturhaus Berlin und veranstaltet regelmäßig literarische Führungen. Er hat im November 2017 in der Reihe Frankfurter Buntbücher (Nr. 62) "Essad Bey in Berlin (1921-1933)" veröffentlicht.
Marko Martin lebt, sofern nicht auf Reisen, als Schriftsteller in Berlin. In der Anderen Bibliothek erschienen seine Bücher Schlafende Hunde (Band 298) und Die Nacht von San Salvador (Band 345) und Dissidentisches Denken (Band 415).
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