Im ehemaligen Adelssitz von Si?em, einem Städtchen östlich von Prag, kümmern sich
Nonnen um verlassene Kinder, die es aus verschiedenen Ländern hierher verschlagen
hat. Unter ihnen ist auch der zwölfjährige Russe Ilja. Die flüchtenden Eltern haben ihn und seinen behinderten kleinen Bruder zurückgelassen.
Der Alltag der Kinder ändert sich jäh, als Soldaten das »Heimdaheim« stürmen und
die katholischen Schwestern deportieren. Unter der Leitung des Kommandanten dominiert
ein militärischer Drill. Bücher werden verbrannt, die Vergangenheit umgeschrieben
und Ilja zum Saboteur ausgebildet. Als Gerüchte über eine bevorstehende Invasion
der Armeen der Warschauer-Pakt-Staaten Si?em erreichen, bricht im Heim Chaos
aus. Viele Jungen schließen sich den Rebellen in der »Si?emer Autonomen Zone« an.
Ilja entdeckt auf einem einrückenden sowjetischen Panzer seinen Vater, Hauptmann
Jegorow. Als Dolmetscher und Kartenleser lotst Ilja die Okkupanten durch die verwüstete Landschaft, in der Zwerge, tote Giraffen und Kamele auftauchen: versprengte Teile eines sozialistischen Musterzirkus aus der DDR. Die Geschichte, wie schließlich tschechische Einheiten nach Bayern eindringen und einen Dritten Weltkrieg heraufbeschwören, der die »Zirkuszone« auslöschen wird, ist weit mehr als Karneval und
Satire.
»Topol führt seine Leser ... in eine Tschechoslowakei der sechziger Jahre, in der auf dem Land ein Freischärlerkrieg tobt ...
Zirkuszone
ist so heiter, wie ein dunkler Roman sein kann. Wer sich ... noch nicht sicher war, wird jetzt doch Schwierigkeiten haben, einen stärkeren lebenden tschechischen Autoren zu nennen.«