Kontinent der Dunkelheit
Drei Reportagen über afrikanischen Kriegsschauplätze, die der Autor im Auftrag der Zeitschrift "New Yorker" bereist hat - In diesen erschütternden Berichten aus Ländern, in denen nur der Tod, der Müll und das Recht des Stärkeren herrschen, erkundet Denis Johnson einen verlorenen Kontinent und die Abgründe der menschlichen Seele. Von schockierender Klarheit ist er dabei auch und vor allem im Hinblick auf die eigene Rolle. Diese Erzählungen vom Verlust der äußeren und inneren Zivilisation sind ein Höhepunkt im Schaffen des Autors.
"Warum, wird man in hundert Jahren sagen, haben nicht früher alle Schriftsteller so hart recherchiert und so unaffektiert, unliterarisch-literarisch geschrieben wie dieser Wirklichkeitsfanatiker Johnson?" (Maxim Biller, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
Das ist das eigentliche Drama dieser beeindruckenden Protokolle der Hilflosigkeit: Der westliche Berichterstatter ist nicht nur «der Idiot, der mit Zettel und Stift durch die Gegend läuft» und nichts versteht. Er ist mit seinen im Gürtel eingenähten Hundert-Dollar-Noten auch längst selbst Teilhaber des Grauens geworden.