Wie wurde aus dem Kleinstaat Schweiz eine bedeutende Wirtschaftsmacht? Wer sich den grossen Fragen der Gegenwart ernsthaft stellt, kommt um den Blick zurück in die eigene Geschichte nicht herum. Bis heute verlaufen die meisten Schweizer Bahnlinien da, wo die Pioniere der 1850er und 1860er Jahre sie angelegt haben. Die glanzvollsten Hotels des Landes sind die Paläste der Belle Epoque, die den Stürmen getrotzt haben. Doch wir leben nicht in der Schweiz von damals. Aus dem Auswanderungsland ist ein Immigrationsziel geworden, aus dem Zugpferd der Industrialisierung eine postindustrielle Umnutzungszone. Joseph Jung deckt die Quellen und Prozesse auf, die diese Entwicklung im 19. Jahrhundert angestossen haben. Das Buch ist ein wahrer Lesegenuss.
Die Transformation der Schweiz vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg war fundamental. Neben unterschiedlichen ideologischen und politischen Strömungen prägten wirtschaftliche Entwicklungen und sozialer Wandel diese Zeit. Der Schweizer Tourismus kam zur Blüte, technische Meilensteine wie der Gotthardtunnel trugen dazu bei. Die Eisenbahn wurde zum Motor des Fortschritts. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Schweiz vom Entwicklungsland zu einer erfolgreichen Wirtschaftsnation aufgestiegen. Joseph Jung zeichnet an Themen wie Auswanderung, Tourismus, Kultur, Verkehrsgeschichte und anderen Aspekten ein farbiges, vielschichtiges Porträt der Schweiz.