»Als ich aufwachte, da glänzte wie eine Muschelschale hoch oben eisig der Mond. Dann ging ein Sternenschauer nieder. Das hatte ich noch nie gesehen. Sie weinen, weil Krieg ist, sagte der Alte.«
Adrià Guinart ist jung, der Krieg ist ihm ein Abenteuer, als er mit ein paar Freunden zur Front aufbricht. Durch Szenen von Roheit und rätselhafter Fremdheit geht er mit offenen Sinnen, staunend und wie wenn sich die Welt zum erstenmal darböte. Das Schöne und das Schreckliche stürzen auf ihn ein, liefern ihn einer Erfahrung aus, die stärker ist als er.
Adrià Guinart ist jung, der Krieg ist ihm ein Abenteuer, als er mit ein paar Freunden aus dem engen Zuhause zur Front aufbricht. Durch Szenen von Roheit und rätselhafter Fremdheit geht er mit offenen Sinnen, staunend und wie wenn sich die Welt zum erstenmal darböte. Das Schöne und das Schreckliche stürzen auf ihn ein, liefern ihn einer Erfahrung aus, die stärker ist als er. Er muß davon erzählen.
Kann ein Roman, der vom Krieg erzählt - schön sein? Lassen sich Liebe, Sinnlichkeit, Eifersucht, Neid, Gier, Verstörung vor dem Hintergrund eines konkreten Bürgerkriegs darstellen? Die große katalanische Autorin Merce Rodoreda hat sich angesichts solcher Fragen selbst geantwortet: »Warum nicht ein sogenannter Kriegsroman mit wenig Krieg? Uber den Krieg sind so viele Romane geschrieben worden, daß ein weiterer nichts zur Sache beigetragen hätte. Warum nicht ein Roman mit wenig Krieg, jedoch mit dem Krieg als ständigem Hintergrund?« So läßt sich Mercè Rodoreda von den Schrecken des Krieges nicht den Blick einengen und erzählt hier mit der Erfahrung ihres ganzen Lebens; sie erzählt auf ihre eigene, unverwechselbare Art: lakonisch, einfühlsam, mit hartem Realismus und in bildhafter Verdichtung. Die widerspruchsvolle Szenerie menschlichen Lebens nimmt Gestalt an in den Stationen ihres lange nachwirkenden Romans.