Mit Strandpatenschaft legt Thomas Böhme einen Gedichtband vor, der alle Tonarten seines dichterischen Sprechens anklingen lässt und zugleich neue Themen erschließt. Das drohende Vergehen dessen, was wir gemeinhin als Natur bezeichnen, scheint in vielen seiner Texte auf. Dabei gehen die Gedichte über das Hinfällige und Jahreszeittypisches hinaus und lenken den Blick auf den Zustand unserer Mitwelt im Allgemeinen. Manche Texte wirken wie Abgesänge und eröffnen apokalyptische Szenarien. Auch das Mythische tritt in Erscheinung. Das Einbeziehen von Gestalten und Geschichten aus verschiedenen überlieferten Mythen hat bei Thomas Böhme Tradition. Immer wieder lassen sich narrative Elemente finden, wobei die Grenzen zwischen Lyrik und prosanaher Miniatur schwinden.