In chronologischer Reihenfolge hat Katja Behrens historische Abschiedsbriefe zusammengefügt, beginnend mit dem Brief eines preußischen Offiziers vor der Schlacht bei Jena 1806 bis zur letzten Notiz des Japaners Kawaguchi, der 1985 beim Absturz einer Maschine der Japan Air Lines zusammen mit 520 anderen Menschen ums Leben kam. Die Nachricht an seine Kinder kurz vor dem Absturz fand man in seinen Händen auf die Zettel eines Notizblocks geschrieben.
Zwischen diesen Polen liegt die Spannweite einer mit Eigensinn zusammengestellten Anthologie, die ihren Schwerpunkt auf Abschiedsbriefe aus Todeszellen setzt: Zeugnisse von Menschen, die im politischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus Überzeugung ihr Leben ließen.
Mit Briefen von Heinrich von Kleist, Franz Kafka, Virginia Woolf, Heinz Strelow, Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort, Helmuth James Graf von Moltke, Che Guevara und anderen. Unter die großen Namen aus Literatur und Geschichte hat Katja Behrens auch die der »kleinen Leute« gemischt und eine anregende und nachdenklich machende Auswahl getroffen. Ihrer Sammlung hat sie einen literarischen Essay vorangestellt, der das Phänomen des Abschieds einkreist.