Der vorliegende Band gibt die Ergebnisse eines durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten Vorhabens wieder, in dessen Rahmen die Umsetzung der Maßnahmen des hessischen Phosphor-Programmes für Kläranlagen gemäß dem Maßnahmenprogramm (MP) 2015 bis 2021 untersucht wurde.
Auf Grundlage der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) (WRRL) sind die Mitgliedstaaten zur Aufstellung eines Maßnahmenprogrammes verpflichtet. Das Land Hessen verfolgt mit dem Maßnahmenprogramm das Ziel, die Wasserkörper in einen ¿guten ökologischen Zustand¿ zu bringen. Eine der Ursachen für das Verfehlen dieses guten ökologischen Zustandes ist der Eutrophierungszustand der meisten hessischen Oberflächengewässer. Trotz moderner und leistungsfähiger Kläranlagen stammten in Hessen Anfang der 2000er-Jahre immer noch 65 % der Phosphor-Belastungen aus den gereinigten Abwässern der kommunalen Kläranlagen. Dies entspricht ca. 700 t Pges. Der Anteil aus der Landwirtschaft (Erosion) betrug hingegen nur 15 %.
Bei der Gegenüberstellung der aktuellen mittleren PO4-P-Konzentrationen gegenüber dem Zeitraum vor Umsetzung der Maßnahmen zeigt sich in Hessen eine deutliche Verbesserung. Dennoch wird der Orientierungswert von 0,7 mg PO4-P/l nicht flächendeckend erreicht. Einzelne Gewässer überschreiten den Orientierungswert sogar um mehr als 200 %, so dass immissionsseitig weiterer Handlungsbedarf besteht. Im Rahmen der Bestandsaufnahme und Erfolgskontrolle des Maßnahmenprogrammes 2015 bis 2021 werden in dieser Studie Betriebsergebnisse und Erfahrungen zur Phosphorelimination auf mittelhessischen Kläranlagen systematisch ausgewertet und evaluiert.