Geprägt von ihren Erfahrungen von Krieg und Migration hat Simone Fattal wie kaum eine andere Künstlerin ihrer Generation sowohl mediale wie auch geografische Grenzen überwunden. In Collagen verbindet sie Erinnerungsstücke aus ihrem Privatarchiv mit historischen Einschnitten in der arabischen Welt. Aus Einzelteilen bestehend und neu zusammengesetzt suggerieren diese Arbeiten das Brüchige einer von Migration geprägten Identität. Ihre eher abstrakten Keramikskulpturen referieren auf antike Mythen und archäologische Funde. Begleitend zur ersten Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland im Frankfurter Portikus erscheint die erste umfangreiche Monografie Fattals, die Essays von langjährigen Lebensgefährt*innen mit neuen wissenschaftlichen Beiträgen von internationalen Autor*innen vereint.
SIMONE FATTAL (*1942, Damaskus) wurde in Syrien geboren und wuchs im Libanon auf. Nach ihrem Philosophiestudium an der École des Lettres in Beirut und der Sorbonne in Paris kehrte sie 1969 nach Beirut zurück und begann zu malen. 1980 floh sie vor dem Bürgerkrieg und ließ sich in Kalifornien nieder, heute lebt sie in Paris. Zuletzt hatte wurden ihr Ausstellungen in der Whitechapel Gallery, London, der Bergen Konsthall, im MoMA PS1 und im Musée Yves Saint Laurent Marrakesch gewidmet