Die Journalisten bedrängen den Mann mit mehr oder weniger einfältigen Fragen: Seine Herkunft? Zivilstand? Ausbildung? Lieblingsgericht? ? Louis fragt sich, ob der ganze Rummel nicht übertrieben sei. Er ist es. Louis zeigt sich bescheiden, beisst sich auf den Lippen herum, relativiert. Schlagen wir nicht über die Stränge! Das war bloss ein Rennen. Er hat recht. Siege und gebrochene Rekorde wird es weitere geben. In den folgenden Monaten wird Chevrolet nacheinander achtundzwanzig Rennen bestreiten - darunter ein paar ganz kurze - und dreizehn Mal auf Platz eins landen, dem kühnen Barney Oldfield die Schau stehlen, seinen Namen und seinen Stil im ganzen Land bekannt machen. Das Publikum und die Presse schwelgen. Zwar verbindet Louis die feine Hand des Virtuosen mit der Rage des Vabanquespielers, doch was man vor allem im Gedächtnis behält, ist sein Hang zum Draufgängertum. »The daredevil Frenchman« ist der Spitzname, den man ihm verpasst.
Suzanne, seine junge Ehefrau, hat sich damit abgefunden, mit der Angst zu leben, dass ihr Mann sich die Knochen bricht ? Sei vorsichtig, Louis, schwöre es mir. Louis schwört. Wenn es sich machen lässt, tut man besser daran, gewisse Unfälle totzuschweigen. Anfang Juli 1905, drei Wochen vor ihrer Hochzeit, hätte nicht viel gefehlt, und Louis wäre in Einzelteilen zur Zeremonie erschienen. Ziemlich unsorgfältig legt er die letzten Zeitungsartikel ad acta. Seinen Namen hier gedruckt zu sehen, in Amerika, ist keineswegs unangenehm. Es weckt in Louis einen vagen Stolz, doch wenn man ihm mit Heldenhaftigkeit kommt, stellt er sich quer: Wenn ich geschafft habe, was ich geschafft habe, dann weil ich es schaffen konnte. Besser könnte man es nicht sagen.