Julian Nida-Rümelin hat Philosophie nie aus dem Elfenbeinturm betrieben, sondern sich immer eingemischt - mutig, engagiert und leidenschaftlich. Gleichzeitig ist sein Denken von dem Vertrauen geprägt, dass vernünftige Argumente auch in hitzigen Debatten Verständigung möglich machen. In diesem Buch aus Anlass seines 70. Geburtstags verbindet er seine persönlichen Erfahrungen mit Reflexionen über die Zivilkultur der Demokratie und ihre Gefährdung durch rechten Populismus und linke Intoleranz. Das bewegende Buch eines Philosophen, der den gesellschaftlichen Diskurs bis heute prägt.
Die Meinungen vieler Menschen wiegen in seltsamem Gleichklang hin und her wie Ähren im Wind. Manche sind immer vorne dabei, sie scheinen jedes Lüftchen von Meinungsumschwung frühzeitig zu spüren und sich danach auszurichten. Zahlreiche dieser geistig beweglichen Akteure sind hochgebildet, viele zweifellos auch intelligent, doch wer seine Meinung dem Zeitgeist anpasst und sich so regelmäßig revidieren muss, der kann für sich keine entwickelte politische Urteilskraft beanspruchen.
Dieses Buch will politische Orientierung geben - vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen und eigenen Wirkens entfalten sich Nida-Rümelins Reflexionen als Philosoph, Politiker und engagierter Bürger, der sich immer wieder, teils vehement, in die Debatten der Zeit eingemischt und sie geprägt hat.
»Das Buch ist klug und unterhaltsam, nachdenklich und zugleich scharf im Urteil, ein Plädoyer für Toleranz, Humanismus, Vernunft - Prinzipien, mit denen die Gegenwart nicht im Übermaß ausgestattet ist.«