Ich werde älter und ich bin sterblich.
Meine Haut wird runzlig, Falten durchziehen mein Gesicht,
Silbersträhnen leuchten, schlohweißes Haar weht im Wind.
Die Schönheit und Würde des Alters,
wo finde ich sie?
Warum nicht die Altersspuren einfach hinnehmen und
den Bildern von alt und faltig meine eigenen entgegensetzen,
um die Lust am Älterwerden zu nähren?
Wenn der Jahrmarkt des Jugendwahns ruft,
dann gehe ich einfach nicht hin.
Das ist heilsam!
Darin liegt eine geheimnisvolle Schönheit.
Es ist gelebt, getränkt mit Lebensberührung, mit Jahren,
wie altes Holz, wie vermooste Steine, wie vom Wind über Jahrhunderte
geformte Landschaft. Genießen wir unsere innere Ernte.
Bestaunen wir die Früchte unserer Erfahrungen.
So sind wir verwurzelt in unserem Lebensreichtum.
Moment für Moment
mich erneuern und sterben.
Mich in mir wandeln.
Mit leichtem Gepäck unterwegs sein, dafür mit anderem:
dem Freimütigen, Urteilskraft, dem kühnen Infragestellen und magischen Kräften.
Wenn eine gut unterwegs ist mit sich und
andere sie zu kantig oder irritierend finden, dann sagt sie:
Ich verstehe etwas von Würde und ich fordere Respekt.
Lieben brauchst Du mich nicht, das tue ich schon selbst.
Für so manches stehe ich nicht mehr zur Verfügung.
Es wartet ein anderer Platz in einem neuen Selbstverständnis.
Ich will ihn einnehmen. Ich will meine Jahre der schwarzen Weisheit
an gut gehüteten Feuern verbringen!