Mit unerbittlicher Ehrlichkeit erzählt Zhang Jie über ihre Unfähigkeit, von der Mutter Abschied zu nehmen. Durch Krieg, Hunger und die Wirren der Revolution stützten sich Mutter und Tochter gegenseitig in den Härten eines Alltags ohne Vater und Ehemann.
Als die Mutter gebrechlich wird und untrügliche Zeichen eine Krankheit ankündigen, versucht Zhang Jie alles, um ihr die beste Behandlung zukommen zu lassen. Aber bald weicht die Sorge ohnmächtiger Wut und Überforderung, die sogleich wieder von Mitgefühl und Selbstvorwürfen abgelöst werden. Verlorene Augenblicke können nicht nachgeholt werden und breiten sich in der Erinnerung aus. Erst der Tod durchtrennt die Nabelschnur, die Mutter und Tochter ein Leben lang verband.
»In der schönen Übersetzung von Eva Müller ist der lyrische, dichte und stark gefühlbetonte Text interessant und flüssig zu lesen. Nebenbei gibt er einen interessanten Einblick in das Leben in China zu Beginn der 90er Jahre. Auch über die Mentalität und den zwischenmenschlichen Umgamg erfährt man viel. Ebenso zeigt sich das chinesische Denken: die Ansprüche an eine pietätvolle Tochter sind hoch.«