«Was, wenn man sich einfach nichts mehr schenken würde, weil dies doch nicht ausgerechnet an Weihnachten notwendig ist? Was, wenn in der Adventszeit im ganzen Haus kein einziges Weihnachtslicht brennt, kein Schmuck leuchtet, keine Tannäste den Duft des Waldes in die Stuben bringen? Wenn Weihnachten ein Tabu ist? Am Tulpenweg 9 jedenfalls braucht es keine leuchtenden Weihnachtsboten. Auch in andern Häusern will kein Weihnachtsgedanke aufkommen. Aber die Menschen in den Kurz-Geschichten tauen auf. Der Tulpenweg erwacht aus der Eiszeit. Walter und Ruth Marthaler spüren, dass Geschenke nicht Kommerz bedeuten müssen, um Freude zu bereiten. Reto entdeckt, dass er selbst den ersten Schritt tun muss, um seine Wünsche zu erfüllen, und Ingrid führt - vorerst immer noch widerwillig - mit ihrem Lebkuchen die Wende im frostigen Klima des Geschäfts herbei. Die Herzen haben sich für die Mitmenschen geöffnet, sind wärmer geworden. Die Augen verraten es. Vor der Weihnacht überrascht - und von der Weihnacht überrascht. Wer Alex Kurz - leicht lesbare, einfühlsame Geschichten liest, spürt, dass der Weihnachtsgedanke lebt, einst wie heute.» Liselotte Jost