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Laotse, der berühmteste Philosoph des Taoismus, mag wohl ein halbes Jahrhundert älter gewesen sein als Kung (Kunfuzius), sodass seine Geburt auf das Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. fällt. Er stammte aus dem Dorf Hu-hsien in Ch´u, der heutigen Provinz Honan und war Archivar am kaiserlichen Hof. Als er von dort fortging soll Laotse der Legende nach auf einem schwarzen Ochsen reitend an den Grenzpass Han Gu gekommen sein. Der Grenzbeamte Yin Hi bat ihn darum, ihm etwas Schriftliches zu hinterlassen. Daraufhin soll er den Tao Te-King, der aus mehr als 5000 chinesischen Zeichen besteht neidergeschrieben und ihm übergeben haben. Dann sei er nach Westen gegangen - hier verlieren sich seine Spuren Richard Wilhelm lebte von 1873 bis 1930. Er war Missionar in China, wirkte lange Jahre in Tsingtau als Pfarrer und Pädagoge und hatte zuletzt eine Professur an der Universität Peking inne. 1924 gründete er in Frankfurt das berühmt gewordene "China-Institut" - er tat das als Botschafter des geistigen China, das er in exemplarischen Übersetzungen u. a. Laotses, Konfuzius´ und des I Ging erstmals bekannt gemacht hat. |